Mit einer abwechslungsreichen Themenmischung blickt das Jahrbuch der Stadt Wädenswil unterhaltsam auf das Jahr 2024 zurück. Zum fünfzigsten Mal erscheint es im Verlag der Stutz Medien AG, herausgegeben von der Historischen Gesellschaft Wädenswil. Zum Jubiläum erhielt es ein neues grafisches Kleid.
Historische Gesellschaft Wädenswil
Sorgfältig recherchiert und mit über 100 aktuellen und historischen Fotografien widmen sich insgesamt zwölf Autorinnen und Autoren verschiedenen Themen. Vor fünfzig Jahren führte Wädenswil das Gemeindeparlament nach einer langen Debatte ein. Was sich seither alles verändert hat, thematisieren mehrere Beiträge: Aus der einstigen Industriegemeinde wurde ein lebendiger Wohn und Arbeitsort, der stark auf Bildung setzt. Urs Bamert und Alexandra Siegrist-Tsakanakis erzählen vom Aufbau der Kantonsschule Zimmerberg. Dolf van Loon stellt die Stiftung grow vor, die für eine wachsende Zahl von Arbeitsplätzen im Bereich Life Sciences sorgt. Ingrid Liedtke blickt auf ein prägendes Ereignis zurück: Die Fusion der Gemeinden Schönenberg und Hütten mit der Stadt Wädenswil vor fünf Jahren.
Das Jahrbuch würdigt mit einem ausführlichen Nachruf das Lebenswerk des Historikers Peter Ziegler, der im Juni verstarb. Dank seiner enormen Schaffenskraft wusste er in seinen Publikationen nicht nur unzählige Geschichten und Anekdoten zu erzählen, er war 1975 auch der Gründer des Jahrbuchs. Im neuen Jahrbuch erscheint Peter Zieglers letzter Forschungsbeitrag zur Geschichte der reformierten Kirche. In einem weiteren Nachruf wird Stadt- und Kantonsrat Norbert Kuster gewürdigt, der einer der Passagiere des Swissair-Flugs war, der 1970 nach Jordanien entführt wurde.
Christian Winkler schreibt über die Geschichte der Seeferen, einst ein Industriequartier direkt am See. Martin Schlatter ehrt den genialen Geometer Rudolf Diezinger (1770–1847), der im frühen 19. Jahrhundert einen faszinierend detaillierten Ortsplan von Wädenswil entwarf. Weitere Beiträge widmen sich der Fischerei im Zürichsee, der Geschichte der Mieter-Baugenossenschaft sowie dem in Vergessenheit geratetenen Literaten Johann Jakob Reithard (1805–1857) und seiner eindrücklichen Ballade vom Dreifingerstein auf dem Höhronen.
Das neue Jahrbuch bringt alles, was man wissen muss, um sich in Wädenswil zu Hause zu fühlen. Auch dieses Jahr wurde es wieder mit Spannung erwartet. An der Vernissage in der Kulturgarage nahmen rund 80 Gäste die druckfrischen Bücher am 14. November in Empfang.