ES GIBT DOCH NOCH HOFFNUNG FÜR DAS RESTAURANT WÄDI BRÄU

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ES GIBT DOCH NOCH HOFFNUNG FÜR DAS RESTAURANT WÄDI BRÄU

Die Bestürzung in Wädenswil war gross, als kurz vor Weihnachten das Restaurant Wädi Bräu im Einkaufscenter «di alt Fabrik» wegen Konkurs die Türen schliessen musste. Nun gibt es aber wieder Hoffnung. Verschiedene Interessenten würden das Restaurant allenfalls gerne weiterführen.

Anja Kutter

«Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Nachfolge für das Wädi Bräu finden», sagt Damian Isler. Er ist Delegierter des Verwaltungsrats der Gessner AG, welcher das Einkaufscenters «di alt Fabrik» im Wädenswiler Stadtzentrum gehört.
Bis kurz vor Weihnachten betrieb die Wädi-Brau-Huus AG dort neben dem Restaurant auch die Brauerei, veranstaltete Brauseminare und verkaufte das hauseigene Bier. Dann war Schluss. Das Unternehmen musste Konkurs anmelden, innerhalb von zwei Tagen waren Restaurant und Brauerei geschlossen. Die 17 Mitarbeitenden standen auf der Strasse.

Zum letzten Mal aufstuhlen: Für die Gastgeber Bianca und Georg Schiegl kam die Konkurs-Meldung im Dezember ebenfalls überraschend. Seither haben sie sich vom Schock erholt und schauen sich nach neuen Aufgaben um. Auch ein Neuanfang im Wädi Bräu schliessen sie nicht aus. 

Angebote eingegangen
Inzwischen ist das Konkursamt tätig geworden. Die erste Runde des Bieterverfahrens ist bereits abgeschlossen. Erfreulich: Es sind Angebote für das gesamte Inventar eingegangen. «Ich habe schon im Vorfeld mit verschiedenen Personen gesprochen, die daran interessiert sind, das Inventar zu kaufen und das Wädi Bräu wieder auferstehen zu lassen», sagt Damian Isler. Das seien einerseits Auswärtige gewesen, die vor allem die Marke «Wädenswiler Bier» weiterführen möchten, aber auch Wädenswiler, denen es darum gehe, das Restaurant wieder zum Leben zu erwecken und damit einen beliebten Treffpunkt für die Bevölkerung zu erhalten.
«Es ist auch in unserem Interesse, dass das Restaurant so schnell wie möglich wieder öffnet. ‹di alt Fabrik› soll ein lebendiges Zentrum bleiben», sagt Damian Isler. Dass man das Restaurant rentabel betreiben könne, hätten die beiden bisherigen Gastgeber bewiesen.

Damian Isler hilft als Chef des Einkaufscenters gerne mit, damit das Restaurant bald wieder öffnen kann.

Viel Zuspruch von Gästen
Tatsächlich hat das Geschwisterpaar Bianca und Georg Schiegl dort mit viel Liebe und Herzblut gewirtet. Und auch mit den Menüs haben sie den Geschmack der Bevölkerung getroffen. Im Wädi Bräu kehrte man gerne ein. Entsprechend konsterniert waren die beiden nach dem plötzlichen Aus im Dezember. «Wir waren natürlich sehr traurig und enttäuscht, gleichzeitig haben wir aber wahnsinnig viel Mitgefühl und Zuspruch von unseren Gästen erhalten», sagt Bianca Schiegl. Ihr Bruder Georg ergänzt: «Viele sind am letzten offenen Tag des Restaurants extra nochmals vorbeigekommen, um uns danke zu sagen und sich zu verabschieden. Das hat uns sehr gefreut und gerührt.»

Wirt könnte sich Neuanfang vorstellen
Nach einer Pause, die sie nutzen, um das Erlebte sacken zu lassen und sich wieder neu zu ordnen, haben die beiden nun die Fühler wieder ausgestreckt: «Ich bin seit kurzem auf Jobsuche» erzählt Georg Schiegl. Angenommen habe er noch nichts, jedoch sehe es bei drei bis vier Stellen nicht schlecht aus. «Ich möchte allerdings nicht die erstbeste Option wahrnehmen, sondern werde in den nächsten Tagen noch den einen oder anderen Betrieb anschauen.» Er wolle sicher gehen, dass der künftige Betrieb zu ihm passe und «dass ich wieder Freude an dem habe, was ich tue.»
Könnte sich Georg Schiegl denn auch vorstellen, unter neuen Voraussetzungen das Wädi Bräu weiterhin zu betreiben? «Auch das kann ich mir vorstellen. Ich bin offen für alles, was kommt.»

Mitarbeitenden bei Bewerbungen geholfen
Bei Bianca Schiegl gibt es noch keine Neuigkeiten. Nach dem anstrengenden Jahresende habe sie Zeit zum Abschalten gebraucht. Untätig war sie aber nicht: «Unter anderem habe ich einige unserer ehemaligen Restaurant-Mitarbeiter bei diversen administrativen Dingen unterstützt, beispielsweise beim Schreiben von Bewerbungen.» Erst letzte Woche habe sie selber damit begonnen, Bewerbungen zu verschicken. Ob sie weiterhin in der Gastronomie tätig sein möchte, wisse sie derzeit noch nicht. «Ich schau mich in verschiedenen Richtungen um.»
Das Bieterverfahren geht demnächst in die zweite Runde, in der nochmals höhere Angebote eingereicht werden können. Danach geht das Inventar an den Meistbietenden. Damian Isler von der Gessner AG betont: «Egal, wer am Schluss den Zuschlag erhält, wir werden den oder die neuen Restaurant-Betreiber gerne unterstützen.»

Im Moment sind die Türen des Restaurants noch vom Konkursamt versiegelt. Es ist zu hoffen, dass sie bald wieder aufgehen. 

Denner wartet auf Baubewilligung
Auch die Fläche des ehemaligen Stoff- und Handarbeitsgeschäft Créasphère soll so rasch wie möglich wieder belebt werden. Dass dies durch eine neue Denner-Filiale geschehen wird, ist bekannt. Bevor dieser einziehen kann, muss jedoch ein Warenlift eingebaut werden. «Im Moment fehlt dafür noch die Baubewilligung. Diese sollten wir aber in den nächsten Wochen erhalten» sagt Damian Isler. Sobald es soweit sei, werde man mit dem Einbau beginnen. Danach stehe dem Einzug von Denner nichts mehr im Weg.