Philipp Kutter
Die Sonne geniessen
Liebe Leserinnen und Leser
Ich bin ein grosser Freund von Abwechslung. Darum mag ich es sehr, dass bei uns die vier Jahreszeiten so gut zu unterscheiden sind. Ich freue mich auf den warmen Sommer mit den lauschigen Abenden ebenso wie auf den Herbst, der zuerst viel Farbe und dann Wind und Wetter in unser Leben bringt. Und ich freue mich auf die gemütlichen Winterabende und den Schnee, auch wenn Schneehaufen heute für mich schwieriger zu überwinden sind als früher.
Ein besonderes Gefühl ist und bleibt aber die Zeit, in der sich der Frühling mit den ersten Sonnenstrahlen in Erinnerung ruft. Zuerst zaghaft und dann immer stärker erwacht die Natur zu neuem Leben. Es ist auch die Zeit, in der das gesellschaftliche Leben aus den Sälen ins Freie zügelt und die Stimmung besonders ausgelassen ist. Hautnah erleben wir das am Frühlingsmarkt, der dieses Jahr am 29. März stattfindet und dessen Besuch ich herzlich empfehle. Einen Frühlingsausflug wert sind auch der erste Flohmarkt am 3. April auf dem Seeplatz oder eine der interessanten Führungen der Historischen Gesellschaft zu ihrer aktuellen Ausstellung «Sonntag – kein Tag wie jeder andere». Und natürlich lohnt es sich im jungen Frühling, auf einem Spaziergang von Schönenberg zur Schlieregg oder um den Hüttnersee die wärmenden Sonnenstrahlen zu geniessen.
Sie sehen, ich bin wieder mal als Verkäufer unserer schönen Heimat unterwegs. Es fällt mir auch leicht, denn erstens schätze ich das alles selber und zweitens spreche ich regelmässig mit Menschen, die neu nach Wädenswil zügeln. Das kann ich übrigens nur empfehlen. Denn in diesen Gesprächen wird manches zurechtgerückt. Wir, die wir schon länger hier wohnen, übersehen oft die Vorzüge unseres Wohnortes. Wer neu ankommt, hat einen unverstellten und sicherlich auch etwas rosaroten Blick. Diese Menschen schwärmen vom gut ausgebauten öffentlichen Verkehr, von den guten Schulen, von den Einkaufsmöglichkeiten inklusive Samstagsmarkt, vom breiten Kultur- und Freizeitangebot und den aktiven Vereinen, von der intakten Natur, natürlich vom schönen See und den Badis. Viele landen eher zufällig hier und wissen nicht, ob sie länger bleiben. «Vorsicht», warne ich jeweils, «wenn Sie nicht aufpassen, sind Sie in 20 Jahren noch hier.» Es ist vielfach bewiesen: Die Gefahr heimisch zu werden lauert überall, zum Beispiel an einem der Festbänke am Frühlingsmarkt.
Philipp Kutter
Stadtpräsident