DER STAPI MEINT

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DER STAPI MEINT

Philipp Kutter

Konfetti!

Liebe Leserinnen und Leser

Es ist einige Jahre her, da wollte der Stadtrat die Fasnächtler verpflichten, nach dem grossen Umzug die soeben ver­streuten Konfetti wieder einzusammeln. Man hoffte einige Franken zu sparen. Es war nicht die wirksamste Sparmassnahme ever, aber immerhin inspirierten wir damit die Schnitzelbänkler, und die damaligen Mitglieder des Stadtrats erhielten als Erinnerung an ihren glorreichen Entscheid noch während Monaten Konfettis zugeschickt. Seither verhält sich der Stadtrat zur Fastnachtszeit besonders unauf­fällig – bis zu diesem Jahr. Da meldeten wir uns von «der Stadt» mal wieder zu Wort, und wieder ging es um Konfetti. Oje, mag sich manch einer denken, wenn das nur gut kommt. Ich kann Sie beruhigen. Diesmal geht es um ein fasnächtlerisches Baby und eine Taufe mit Stadtrat Christof Wolfer und mir als Taufpaten. Aber der Reihe nach: Eine Gruppe von Fasnächtlern aus dem Umfeld der Neuen Fasnachts­gesellschaft (NFG) hatte im letzten Frühling mit einer Petition an den Stadtrat angeregt, den bisher namenlosen Platz zwischen dem alten Gewerbeschulhaus und dem Haus zur Sonne der Fasnacht zu widmen und «Konfettiplatz» zu taufen.

Stadträtin Astrid Furrer und ich nahmen die Petition mit 250 Unterschriften entgegen. Planen und Bauen beschäftigte sich eingehend mit dem Anliegen und konsultierte gar den inzwischen verstorbenen Peter Ziegler. Unser berühmter und beliebter Historiker bestätigte, dass dem Platz ein richtiger Name fehle und meinte, die Idee sei «originell und angebracht». Es war vermutlich sein letztes Geschenk an die Fas­nacht, der er Zeit seines Lebens verbunden war. Der Stadtrat folgte dieser Empfehlung, und zwar erstaunlicherweise ziemlich bald. Auch wir fanden das passend und angemessen. Dieser Platz hat eine wichtige Funktion an der Fasnacht. Er befindet sich mitten im sogenannten Bermudadreieck, das schon manche Fasnächtlerin und manchen Fasnächtler verschluckt hat statt sie nach Hause gehen zu lassen.

Zudem würdigt der Stadtrat mit diesem Entscheid die Bedeutung der Fasnacht als traditionsreiche kulturelle Wädenswiler Veranstaltung. Die Namensgebung ist also auch ein Dankeschön an die NFG und alle, die sich für eine lebendige Wätttischwiler Fasnacht einsetzen.

Aber aufgepasst: Würde bringt Bürde! Der Stadtrat verbindet die Taufe mit der Hoffnung, dass es auch in Zukunft Persönlichkeiten und Gruppen geben wird, die sich für eine lebendige Fasnacht einsetzen.

Philipp Kutter
Stadtpräsident