WAS DIE WÄDENSWILER GARAGISTEN FÜR DIE UMWELT TUN

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WAS DIE WÄDENSWILER GARAGISTEN FÜR DIE UMWELT TUN

Seien wir ehrlich: Einen Preis für das umweltfreundlichste Produkt wird das Auto wohl nie erhalten. Das heisst aber nicht, dass sich die Wädenswiler Garagisten nicht um den grösstmöglichen Umweltschutz bemühen. Beim Umgang mit den verschiedenen Materialien und Flüssigkeiten in ihren Betrieben müssen sie strenge Regeln einhalten. Zudem setzen sie sich dafür ein, dass der Trend zu energieeffizienten Fahrzeugen, Produkten und Dienstleistungen weiter an Fahrt aufnimmt.

Anja Kutter

Enver Sumaj schliesst die Gittertür mit dem Schlüssel auf. Anders kommt man nicht in den überdachten Entsorgungsbereich hinter dem Hauptgebäude der Ausee-Garage an der Seestrasse. Letztes Jahr wurde dieser komplett umgebaut und den neusten Anforderungen angepasst. Diese sind streng. Jede Garage ist verpflichtet, die Auwirkungen ihrer Arbeit auf die Umwelt detailliert zu erfassen, zu überwachen und schriftlich zu dokumentieren. Das Ziel: Ein schonender Umgang mit den Ressourcen. So müssen beispielsweise alte Pneus separiert vom anderen Abfall gelagert werden – unter Dach, damit bei Regen kein Feinstaub in das Abwasser gelangen kann. Alte Auto-Batterien müssen hingegen in speziellen Auffangbecken gelagert werden, der Pluspol immer abgedeckt.
Und selbstverständlich sammeln die Garagen auch alle Flüssigkeiten wie Lösungsmittel, damit diese als Sonderabfall entsorgt werden können. «Der Umweltschutz in einer Autogarage ist ein wichtiges und grosses Thema, für das wir einen immensen Aufwand betreiben», sagt Entsorgungs-Chef Enver Sumaj. «Es ist schade, dass die Öffentlichkeit davon nicht immer Kenntnis hat.»

Die Autogaragen würden regelmässig strengen Umwelt-Kontrollen unterzogen, sagt Enver Sumaj. Ein Zeichen, dass sie diese erfolgreich bestanden haben, zeigt das Label ISO 14001. Es garantiert laut Definition dafür, dass die entsprechende Garage «strukturiert und kontinuierlich die gesellschaftliche, nachhaltige, soziale und ethische Verantwortung wahrnimmt, umsetzt und von Jahr zu Jahr optimiert.»
Das Label ist das eine. Das andere ist das Verhalten in den Betrieben, die Kultur, die gelebt wird. Hier ist der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit für die meisten Wädenswiler Autogaragen selbstverständlich. Die Walter Streuli AG zum Beispiel hat auf ihrem Firmengebäude eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen. Auch auf dem Dach der Ausee-Garage entsteht diesen Frühling eine solche. «Damit werden wir beinahe unseren ganzen Strombedarf decken können», freut sich Inhaber Marc Weber.

Und was ist mit dem Kerngeschäft?
Grundsätzlich kann man sagen, dass Autos immer sparsamer und umweltfreundlicher werden. Mit ihrer Beratung und dem Verkauf von energieeffizienten Fahrzeugen, Produkten und Dienstleistungen leisten die Garagisten einen Beitrag als Mobilitätsberater. Indem sie die Fahrzeuge regelmässig kontrollieren und warten, sorgen sie zudem für die Einhaltung der Emissionsvorschriften und helfen damit mit, dass der Individualverkehr die Umwelt immer weniger belastet.
«Im Unterschied zu früher werden Personenwagen, aber auch Nutzfahrzeuge heute zunehmend in einem ganzheitlichen Lebenszyklus verstanden», sagt Marc Weber. «Neben der Herstellung und Wartung gehört auch die Entsorgung schon lange dazu.»
Besonders relevant sei dieser Aspekt auch im Zusammenhang mit den immer umfangreicheren elektronischen Komponenten und der Hochvolt-Antriebsbatterie von Elektro- und Hybridfahrzeugen. Was passiert mit ihnen? Einerseits können sie im sogennanten 2nd Life noch über lange Zeit als Stromspeicher weiterverwendet werden. Typische Anwendungen sind die Speicherung von Solarenergie in Gebäuden oder als Puffer für den Ausgleich von Lastspitzen in Schnellladestationen.
Die Wertstoffe in den Batterien sind aber für Autohersteller interessant und modernste Recyclingtechnologie schafft eine Rückgewinnung von über 90 %.