Die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) engagiert sich dafür, die Energiewende vor unserer Haustüre voranzutreiben. In Kooperation mit dem regionalem Gewerbe, mit Energieversorgungs-Unternehmen und mit den Gemeinden im Bezirk Horgen setzt sie Energie-Projekte um, damit das Ziel Netto-Null möglichst bald erreicht werden kann.
Anja Kutter
In den letzten Jahren ist der Anteil an erneuerbaren Energien im Verhältnis zum gesamten Energieverbrauch in der Schweiz stark angestiegen. 2020 lag er mit rund 27% über dem EU-Mittelwert (knapp 19%). Auch in der Region Zimmerberg war das Bedürfnis nach einer Umstellung auf erneuerbare Energien im letzten Jahr überdurchschnittlich gross – sowohl bei Privaten als auch bei Unternehmen. Das sagt Roger Kopp, der zusammen mit Tom Porro die Energie Genossenschaft Zimmerberg (EGZ) führt. Die EGZ setzt sich dafür ein, die Verbreitung und Verwendung von erneuerbarer und nachhaltiger Energie in der Region voranzutreiben. Sowohl in den Bereichen Wärme und Strom als auch in der Mobilität. «Wir verstehen uns als zentraler Ansprechpartner in Sachen Energie» so Kopp. Die EGZ kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Gemeinden, Privatpersonen oder Firmen nicht nur eine einzelne Energie-Massnahme wie eine Wärmepumpe oder eine Ladestation für das Elektro-Auto umsetzen wollen, sondern gesamthaft etwas verändert werden soll. «Wir merken, dass viele Menschen dazu bereit sind, jedoch aus Respekt vor dem grossen Aufwand und dem fehlenden Überblick davor zurückschrecken. Hier möchten wir eine Lücke füllen», sagt Kopp.
Die Beratung, Konzeption, Planung und Begleitung während des Realisierungsprozesses sind die Hauptaufgaben der Energie Genossenschaft Zimmerberg. «Das Herzstück der EGZ sind – neben unserem mittlerweile achtköpfigen Team – unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Zahlreiche Privatpersonen und Firmen aus der Region unterstützen unsere Arbeit durch das Zeichnen von Anteilsscheinen.»
Lokale Unternehmen als Partner
Bei der Umsetzung von Energieprojekten arbeitet die EGZ mit lokalen Unternehmen zusammen. So geschehen zum Beispiel in der Schönau in Richterswil, nahe der Ortsgrenze zu Wädenswil. Dort hat die Sunconnect GmbH aus der Au im Auftrag der EGZ eine Photovoltaik-Anlage gebaut. «Wir arbeiten aber auch mit vielen anderen Partnern zusammen», betont Roger Kopp. Tatsächlich liest sich die Liste der Partner wie das «Who is who» des Handwerker- und Gewerbevereins Wädenswil. Beim Projekt in Richterswil war die Tuwag Immobilien AG die Bauherrin. Ihr gehören die Liegenschaften mit Bauernhof. Die Tuwag hat die EGZ beauftragt, ein Gesamtbild über die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität zu erstellen. Inzwischen sind auf dem Dach des Gebäudes Solar-Panels installiert. Es folgen weitere Massnahmen, wie der Ersatz von Gas- und Ölheizungen durch Wärmepumpen, mehrere Ladepunkte für die E-Mobilität und ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) zur optimalen Nutzung des produzierten Solarstroms.
Ziel: CO2 -neutrale Gebäudetechnik
Beat Fischlin, Technischer Arealmanager, der Tuwag Immobilien AG, sagt: «Unser Ziel ist es, dass alle unsere Liegenschaften CO2 – neutral betrieben werden. Dies setzen wir nun Schritt für Schritt um.» Der Wechsel zu erneuerbaren Energien in der Immobilienbranche ist wichtig. Schliesslich sind Liegenschaften derzeit für über ein Viertel der CO2 – Emissionen verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit der Energie Genossenschaft Zimmerberg hat sich laut Beat Fischlin bewährt: «Dadurch, dass sie interdisziplinär arbeitet, also ein Gebäude gesamthaft unter den Aspekten Wärme, Strom und Mobilität betrachtet, haben wir von Anfang an den Überblick.
Kraftwerk Zimmerberg
Letztes Jahr hat die EGZ zusammen mit der Stadt Wädenswil die Aktion «Kraftwerk Wädenswil» durchgeführt. Sie hatte den Zubau von Solarstrom für private Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer zum Ziel. Mit einem attraktiven «Rundum-Sorglos-Angebot» wurden auf geeigneten Dachflächen PV-Anlagen gebaut. Der dadurch produzierte Strom wird auch hier genutzt. Die Stadt kauft den AnlagenEigentümer/innen den Mehrwert des überschüssigen, ins Netz eingespeiste Solarstrom ab und nutzt ihn, um die eigenen Gebäude und Anlagen zu ökologisieren. Per Ende 2022 konnten Aufträge für PV-Anlagen mit einer Leistung von über 800 kWp abgeschlossen werden. Auch in Thalwil und Adliswil wurde die Aktion Kraftwerk durchgeführt. Dieses Jahr startet sie in Horgen. (www.kraftwerk-zimmerberg.ch)