JETZT WERDEN DIE 100’000 CHF VERTEILT

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JETZT WERDEN DIE 100'000 CHF VERTEILT

Vor knapp einem halben Jahr hat die Sparcassa 1816 ein Projekt lanciert, um Vorhaben von Vereinen, Institutionen und anderen Antragstellerinnen und Antragstellern in der Region zu unterstützen. Dafür stellt sie zusätzlich CHF 100 000.- zur Verfügung. 37 Projekte wurden eingereicht, fünf davon wurden bereits auserkoren und erhalten den gewünschten Förderbetrag. Welche Projekte sonst noch unterstützt werden, entscheidet nun die Bevölkerung mit ihrer Stimme. Im Interview erklärt Sparcassa-Direktor Marcel Melliger, wie die ersten Entscheidungen gefallen sind und welches das Ziel des Projekts ist.

Sparcassa 1816

Marcel Melliger, wieso hat die Sparcassa 1816 das «Projekt1816» lanciert?

Die Region zu unterstützen hat bei der Sparcassa 1816 Tradition: Seit der Gründung vor über 200 Jahren fördern wir regionale Institutionen und Vereine. Von der Stiftung Bühl in Wädenswil über die Handballer der SG Wädenswil-Horgen bis zu den Aktiven Senioren, verschiedene Naturschutzvereinen und sehr vielen mehr. Jedes Jahr vergeben wir CHF 250 000.– an Vereine, Institutionen und soziale Einrichtungen in unserer Region. Mit dem «Projekt1816» wollten wir noch einen Schritt weitergehen. 

Inwiefern?

Es gibt in der Region so viele gute Projekte, von denen wir nichts wissen. Deshalb haben wir zusätzlich CHF 100 000.– gesprochen, um allen guten Ideen die Chance zu geben, gefördert zu werden. Kurz zusammengefasst war das Ziel also, unserer Region und den Menschen hier noch mehr Gutes zu tun. 37 Projekte erhielten Sie während der Einreichungsphase. Nun hat die Jury der Sparcassa 1816 bereits fünf davon auserkoren, die den gewünschten Förderbetrag bekommen. Über den Rest entscheidet die Bevölkerung. Weshalb diese Aufteilung?

Niemand weiss besser, was gut für die Region ist, als die Bewohnerinnen und Bewohner selbst. Deshalb war es uns wichtig, sie durch das öffentliche Voting mitentscheiden zu lassen. Gleichzeitig wollten wir auch kleineren Projekten, hinter denen vielleicht kein Verein oder eine andere grosse Community steht, eine Chance auf Unterstützung zu geben. Deshalb entscheiden wir als Sparcassa 1816 über
CHF 40 000.– der insgesamt CHF 100 000.–, die Bevölkerung über CHF 60 000.–.

Am Zürichsee kommen der Seeclub Richterswil zum Zug, ausserdem der Hundezirkus Richterswil und die Pfadi Wädenswil-Richterswil-Au. Im Knonauer Amt, wo die Sparcassa 1816 ebenfalls drei Geschäftsstellen unterhält, wird eine Igelstation und ein Turnverein unterstützt. Welche Auswahlkriterien waren hier entscheidend?

Wie oben erwähnt gab es Projekte, hinter denen vielleicht nicht ein so grosses Community-Netzwerk steht. Bei anderen Projekten ging es um Themen, die uns seit Jahren wichtig sind. Wieder andere haben uns einfach mitten ins Herz getroffen. 

Die Geschäftsleitung der Sparcassa 1816 von links: Ivo Peyer, Patrick Scherrer, Natalie Sigg und Direktor Marcel Melliger

Können Sie Beispiele machen?

Beim Para-Rowing-Boot des Seeclubs Richterswil – einem Boot für Menschen mit Behinderung – geht es um die Inklusion. Sie ist uns ein besonderes Anliegen. Deshalb unterstützen wir auch die Stiftung Bühl in Wädenswil seit Jahren. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen ermöglichen, ein Teil davon zu sein. Hier möchten wir einen Beitrag leisten. Auch beim Hundezirkus Richterswil geht es um Inklusion. 

Wie?

Die Mitglieder des Zirkus’ nehmen sich bei ihren Auftritten – zum Beispiel vor Kindern und in Alters- und Pflegeheimen – extra viel Zeit, damit die Zuschauerinnen und Zuschauer in Kontakt mit den Hunden kommen können, sie streicheln und herzen können. Gerade bei Kindern und älteren Menschen – auch solchen mit Demenz-Erkrankungen – bewirkt dies viel Positives. Es geht dem Hundezirkus also nicht um den eigenen Erfolg, sondern darum, Gutes zu tun. Das finden wir toll.

Wie war es bei der Pfadi?

Die Pfadi leistet zusammen mit den anderen Jugendverbänden einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit und mit viel Kreativität, Herzblut und Verantwortungsbewusstsein engagieren sich viele junge Menschen für unsere Kinder und Jugendlichen. Dass sie nun durch unsere Unterstützung eine heimelige Pfadi­stube erhalten, freut uns sehr. 

Begleiten Sie die Vereine und Institutionen bei der Realisierung Ihrer Projekte?

Ja, das ist uns sehr wichtig. Wir freuen uns auf die Umsetzung der Projekte und möchten hier nahe dabei sein. Die Fortschritte werden wir jeweils auf unserer Website und auf unseren Social-Media-Kanälen dokumentieren.

Und wie geht es mit dem Projekt1816 weiter?

Bis Ende Februar kann die Bevölkerung auf unserer Website projekt1816.ch abstimmen, welche Projekte unterstützt werden sollen. Es ist eine knappe Sache, wie man ebenfalls auf der Internetseite sehen kann. Ich möchte deshalb alle Leserinnen und Leser motivieren, für ihr Lieblingsprojekt abzustimmen. 

Und danach?

Das Projekt1816 wird im Herbst in die zweite Runde gehen. Ab dem 1. September 2023 können wieder Projekte eingereicht werden. Wieder stehen CHF 100 000.– zur Verfügung. 

Wer kann den Projekte einreichen?

Sämtliche Projekte, die in irgendeiner Form der Gemeinschaft und der Region zugutekommen, sind für das Projekt1816 zugelassen. Sei dies aus dem Bereich Kultur, Gemeinnütziges oder Sport. Wir behalten uns aber vor, Projekte auszuschliessen, die aus objektiver Sicht keinen Bezug zur Region haben oder nicht der Allgemeinheit zugute kommen.

Haben Sie auch Projekte abgelehnt? 

Ja, einige Projekte mussten wir leider ablehnen. Der Grund war hier jeweils nicht, dass die Vorhaben nicht sinnvoll und gut gewesen wären, sondern dass sie bis zur Umsetzung noch Hürden zu nehmen haben – zum Beispiel Baubewilligungsverfahren durchlaufen müssen. Wir können kein Geld für Vorhaben sprechen, die aufgrund der äusseren Umstände vielleicht gar nicht umsetzbar sind. Oder wenn erst vage Ideen vorhanden sind, aber noch kein Konzept, Zeitplan, Budget etc.

Wurden die Antragsteller:innen darüber informiert?

Ja, selbstverständlich. Wir standen mit allen in Kontakt und haben ihnen die Gründe der Ablehnung erklärt. Und wir haben sie dazu motiviert, sich in der zweiten Runde des Projekt1816 im Herbst 2023 nochmals zu bewerben. Dann sind viele davon sicher bereits einen grossen Schritt weiter. 

www.projekt1816.ch

Clientis Sparcassa 1816
Zugerstrasse 18
8820 Wädenswil

Tel. 044 783 51 11
www.spc.clientis.ch