Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, zieht es uns zurück in die eigenen vier Wände. Die kalte und dunkle Jahreszeit bringt nicht nur eine Sehnsucht nach Gemütlichkeit mit sich, sondern auch eine neue Wertschätzung für unser Zuhause. Die Gestaltung unserer Wohnräume wird wieder zu einem zentralen Thema. Die Trends für 2025 zeigen, dass es sich lohnt, in das eigene Zuhause zu investieren. Unsere Experten geben Tipps, wie man das am besten macht.
Anja Kutter
In den kommenden Jahren wird der Fokus auf Individualität beim Wohnen weiter zunehmen. Und das ist gut so, sagt die Wädenswiler Innenarchitektin Kerstin Stöhr: «Für mich ist Individualität der Schlüssel zu einem Zuhause, in dem man sich wohl und geborgen fühlt.» Sie rät deshalb, beim Einrichten etwas zu wagen: «Ob es eine Wand in einer mutigen Farbe ist, ein dunkler Vorhang anstelle des weissen oder ein grosses oder ausgefallenes Möbelstück, das ein Statement setzt – Mut wird beim Einrichten belohnt!» Sie habe noch nie Kunden gehabt, die im Nachhinein sagten, sie seien zu mutig gewesen, sagt Kerstin Stöhr. «Dass sie aber noch mutiger hätten sein sollen, sagen viele. Deshalb: Versuchen Sie mal etwas Neues!»

Um Akzente zu setzen und Räume lebendig zu gestalten, seien auch persönliche Elemente zentral: «Ihr Zuhause sollte nicht an ein Möbelhaus erinnern, sondern Ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Erst Gegenstände wie Erbstücke, eigene Bilder oder auch Dinge vom Flohmarkt machen einen Raum spannend und schaffen eine emotionale Verbindung. Wohnen soll individuell sein!»
Ein weiterer Trend sei die Nachhaltigkeit, sagt Kerstin Stöhr. Es gehe je länger je mehr nicht mehr darum, immer wieder neue Möbelstücke zu kaufen, sondern solche, die lange halten und multifunktional sind. «Qualität, Haptik und Multifunktionalität sind entscheidend. In der Anschaffung ist das zwar vielleicht etwas teurer, zahlt sich aber auf Dauer aus. Ausserdem schonen wir so die Ressourcen», sagt Kerstin Stöhr.
Bei den Materialien stünden derzeit Holz, Leinen und Naturstein hoch im Kurs. «Diese natürlichen Elemente schaffen nicht nur eine warme Atmosphäre, sondern tragen auch zur Gesundheit des Wohnraums bei.»
Abschliessend lässt sich also sagen: Investieren Sie in Ihr Zuhause! Schaffen Sie einen Ort der Geborgenheit und des Wohlbefindens – gerade jetzt in der kalten Jahreszeit. Die Wädenswiler Experten (rechte Seite) helfen Ihnen gerne dabei.

Weitere Tipps der Einrichtungs-Spezialistin:
✓ Gross ist gut: Schrecken Sie nicht vor grossen Einrichtungsgegenständen zurück. Möbel sollen den Raum füllen. Viele Menschen verwenden zum Beispiel zu kleine Teppiche oder Sofas. Auch hier gilt: Mutig sein! Ein Teppich sollte zum Beispiel so gross sein, dass man das ganze Sofa darauf platzieren kann.
✓ Kissen und Decken: Textilien runden eine Einrichtung ab. Investieren Sie in verschiedene Kissen und kuschelige Decken für Ihre Sofas und Sessel. Diese kleinen Accessoires verleihen Ihrem Raum sofort mehr Komfort und Wärme.
✓ Beleuchtung anpassen: Eine Lampe ist nicht nur dazu da, einen Raum heller zu machen. Vielmehr soll sie ihm Stimmung verleihen. Nicht umsonst werden in Hotelzimmern zum Teil bis zu 35 verschiedene Lichtquellen eingesetzt. Auch zuhause gilt: Je mehr verschiedene Lampen und Lichter, desto gemütlicher. Vor allem indirektes Licht macht den grossen Unterschied. Dimmer können helfen, die Helligkeit je nach Stimmung anzupassen.
✓ Pflanzen integrieren: Fügen Sie einige Zimmerpflanzen hinzu. Sie verbessern nicht nur das Raumklima, sondern bringen auch Farbe und Leben in Ihre Räume. Sukkulenten oder pflegeleichte Pflanzen sind ideal für Anfänger.
✓ Wandgestaltung: Überlegen Sie sich kreative Wandgestaltungen wie Bilderrahmen-Collagen oder Wandregale mit persönlichen Gegenständen oder Büchern. Dies verleiht Ihrem Raum Charakter und Individualität.
✓ Duftkerzen oder Diffuser: Verwenden Sie Duftkerzen oder ätherische Öldiffuser, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Düfte wie Vanille oder Zimt fördern ein Gefühl von Geborgenheit und Entspannung.
✓ Achten Sie darauf, dass Ihre Möbel funktional sind und gleichzeitig Stil ausstrahlen. Multifunktionale Möbel sind besonders praktisch – sie bieten zusätzlichen Stauraum und passen sich flexibel an Ihre Bedürfnisse an.
✓ Ein typischer Fehler bei der Einrichtung ist es, den Raum überladen wirken zu lassen. Weniger ist oft mehr. Setzen Sie gezielt Akzente mit ausgewählten Möbelstücken oder Kunstwerken, anstatt jeden verfügbaren Platz zu füllen.
✓ Material-Mix: Eine gute Materialisierung macht enorm viel aus. Arbeiten Sie mit verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Textilien, Holz und Metall. Der Kontrast von hart und weich wirkt immer.
✓ Umstellen: Lust auf etwas Neues? Dann stellen sie doch einfach mal Ihre Möbel um. Das verändert den ganzen Raum. Vielleicht ist das Sofa auf der anderen Seite des Raums viel schöner. Seien Sie ruhig mutig. Verlieren können Sie ja nichts.
✓ Accessoires verändern: Die Accessoires auszutauschen und zum Beispiel der Jahreszeit anzupassen ist der einfachste Weg, einen Raum zu verändern. Wechseln Sie zum Beispiel die Kissenbezüge auf dem Sofa aus. Jetzt im Herbst und Winter eignen sich wollige und grob gestrickte Kissenbezüge perfekt.
✓ Es geht auch günstig: Die Angst vor hohen Kosten ist berechtigt, es geht aber auch günstiger. Viele Möbelhäuser haben immer wieder gute Spezialangebote. Und auch bei Micasa und Ikea findet man schöne, gut verarbeitete und sehr praktische Stücke. Zudem: Es muss nicht alles auf einmal sein. Gönnen Sie sich ab und zu etwas Neues. Auch kleine Veränderungen können eine grosse Wirkung erzielen.
