DER STAPI MEINT

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DER STAPI MEINT

Hütten macht glücklich!

Philipp Kutter

Liebe Leserinnen und Leser
Ich fahre öfter nach Hütten. Von meinem Zuhause im Wädenswiler Glärnisch-Quartier bis zu unserem höchst gelegenen Ortsteil sind es zwar ein paar Minuten. Aber es lohnt sich immer. Das wusste schon die noble Zürcher Gesellschaft, die Hütten als Molkenkurort bekannt machte – sowie auch Johann Wolfgang von Goethe, der zweimal Hütten besuchte und 1797 im Gasthof Krone einkehrte.
Hüttens Landschaft ist wunderbar. Da sind die sanften Hügel und die steilen, fast schon voralpinen Hänge am Höhronen. Von der Schanz schweift der Blick über den Hüttner- und den Zürichsee – grandios. Und wer ein paar Schritte weiter geht, findet sich an der wilden Sihl wieder. Ja, mit Hütten haben wir ein wunderbares Naherholungsgebiet erhalten.
Faszinierend ist Hütten auch wegen seiner Geschichte, für die ich mich als gelernter «Histeriker» gern begeistern lasse. Hütten war ja lange umkämpftes Grenzgebiet. Hier gaben sich in den beiden Villmergerkriegen die reformierten Zürcher und die katholischen Innerschwyzer freudeidgenössisch auf die Mütze. Zeugen dieser Religionskriege sind die Schanzen und die Grenzen. Hütten, und damit Wädenswil, grenzen an Schwyz und Zug.
Meistens reise ich allerdings wegen der Menschen nach Hütten – und wegen der Anlässe, die sie auf die Beine stellen. Vorletztes Wochenende war Viehprämierung! Ich bin ja ein absoluter Laie. Aber ich erfuhr vom Nebenmann, woran man erkennt, dass das Euter hoch aufgehängt und das Zentralband gut ausgebildet ist. Ja, in Hütten kann man einiges lernen, zum Beispiel auch wie man Feste feiert. Zwar fiel dieses Jahr an der Viehprämierung der traditionelle Umzug durchs Dorf aus. Dafür sang ein ad hoc zusammengestellter «gemischter Chor», der auf die starken Stimmen vom Männerchor Hütten zählen durfte. Und der Musikverein Hütten bot ein Platzkonzert, nachdem er schon die Gäste im «Schöntal» und in der «Krone» beglückt hatte.
Die beiden Beizen liegen den Hüttnerinnen und Hüttner ja sehr am Herzen, was ich gut nachvollziehen kann. Und so war die Freude gross, als bekannt wurde, dass der Gasthof Krone diesen Herbst unter neuer Leitung wieder öffnet. Natürlich war auch das ein Grund für mich, die paar Höhenmeter unter die Räder zu nehmen. Und wie immer, wenn ich nach Hütten fahre, bin ich fröhlich heimgekehrt. Hütten macht einfach glücklich!

Philipp Kutter
Stadtpräsident