Jedes Jahr wird das Jahrbuch mit Spannung erwartet. Über 90 Gäste nahmen die druckfrischen Bücher am 15. November an der Vernissage in der Kulturgarage in Empfang.
Historische Gesellschaft Wädenswil
Der Zürichsee ist der Themenschwerpunkt des neuen Jahrbuchs. Moritz Schenk porträtiert die Taucher der «Swiss Archeodivers», die Wracks auf dem Seegrund archäologisch untersuchen. Willy Rüegg diskutiert in seinem Beitrag detailreich, wie im 19. Jahrhundert das heutige Seeufer durch Aufschüttung entstanden ist. Die Geschichte der Bretterbadi erzählt Beat Scheiwiller, Architekt der unlängst abgeschlossenen Sanierung. Einen Bogen zum Wandel der Freizeit- und Badekultur schlägt auch Historiker Peter Ziegler in seinem Beitrag: Er hat die Geschichte des Naturheilvereins Wädenswil aufgearbeitet, der von 1901 bis 2005 bestand. Der Beitrag zeigt auf, wie sich die Vorstellung von einem gesunden Lebensstil im 20. Jahrhundert wandelte. Sorgfältig recherchiert und mit einer abwechslungsreichen Themenmischung gibt das neue Jahrbuch einen unterhaltsamen Einblick in die Wädenswiler Geschichte. In seiner 48. Ausgabe porträtiert das Jahrbuch die Künstlerin Hildegard Weber-Lipsi (1901–2000). Es widmet sich mit vielen Bildern dem 50-Jahr-Jubiläum der Neuen Fasnachtsgesellschaft, dem 100-jährigen Bestehen der Rota AG sowie dem 100-Jahr-Jubiläum der Postautoverbindung Wädenswil–Schönenberg–Hütten. Weiter zurück blickt die Historikerin Laura Bitterli. Sie hat sich mit der Wädenswiler Rebellion von 1646 beschäftigt. Indem sie den blutig niedergeschlagenen Protest gegen Steuererhöhungen der Stadtzürcher Obrigkeit in den historischen Kontext einordnet, zeigt sie auf, wie bedeutungsvoll dieses lokale Ereignis war. Es wurde weit über die Grenzen des Stadtstaats Zürich hinaus wahrgenommen. Weitere Beiträge widmen sich den ukrainischen Flüchtlingen in Wädenswil, der Geschichte der Standard Telephon und Radio AG sowie der vielfältigen Orgellandschaft in Wädenswil.
