Christbäume wachsen genügend in der Schweiz. Es gebe keinen Grund, sie aus dem Ausland zu importieren, sagt Markus Raschle vom gleichnamigen Wädenswiler Gartencenter. Er selber betreibt eine eigene Zucht – und erklärt, weshalb das Fällen der Tannen umweltverträglicher sei als die Bäume in Töpfen in die Stube zu stellen.
Anja Kutter
Keine weiten Transportwege, keine giftigen Pflanzenschutzmittel, zu einem grossen Teil aus der eigenen Christbaumkultur: «Unsere Nordmanntannen kann man sich mit ruhigem Gewissen ins Wohnzimmer stellen», sagt Markus Raschle. Auch verschiedene Landwirtschaftsbetriebe und andere Blumengeschäfte in Wädenswil haben ausschliesslich Christbäume aus der eigenen Kultur oder einer Zucht in der Nähe im Angebot. «Bäume aus Polen oder Dänemark, die früh geschnitten und quer durch Europa transportiert werden, entsprechen immer weniger den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden», sagt Raschle. Der Nachhaltigkeitsgedanke habe in den letzten Jahren das Kaufverhalten verändert.
Bäume im Topf überleben oft nicht
Um sich noch umweltverträglicher zu verhalten, möchten manche sogar lieber einen Baum mieten, damit dieser nach Weihnachten in der Natur weiterleben kann. Das sei aber weniger umweltfreundlich als man meine, so Markus Raschle. «Bäume im Topf überleben durch den Temperaturschock nur sehr selten. Eine Tanne mit einem Meter Grösse hat ausserdem ebenso lange Wurzeln. Eingezwängt in einen kleinen Topf muss sie mit viel Arbeitsaufwand, künstlicher Bewässerung und Dünger gehegt und gepflegt werden.» Die Christbäume auf dem Feld hingegen seien sehr pflegeleicht und gäben viele Jahre lang Sauerstoff ab, bis sie gefällt würden. «Und danach werden an ihrer Stelle sofort neue gepflanzt.»