ER IST DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTSGESCHENK FÜR DEN GEWERBEVEREIN

Grosses Aufatmen beim Wädenswiler Handwerker- und Gewerbeverein. Endlich gibt es einen Kandidaten für das Präsidium. Im Frühling dieses Jahres sah es noch ganz anders aus: Trotz intensiver Suche und der Androhung, den Verein im schlimmsten Fall aufzulösen, konnte keine Nachfolge für Thomas Kellersberger gefunden werden. Dieser trat an der GV im vergangenen März zurück. Eine Findungskommission, bestehend aus den ehemaligen HGV-Grössen Beat Henger, Heiner Treichler, Michael Vogt und Christoph Stalder hat die Suche daraufhin intensiviert – mit Erfolg. Claudio Kägi stellt sich an der kommenden GV zur Wahl. Damit seine Familie und sein Geschäft dabei nicht zu kurz kommen, werden die Aufgaben im Vorstand neu verteilt. Welche Schwerpunkte Claudio Kägi als HGV-Präsident setzen will und was er ändern möchte, erzählt er im Interview.

Der neue Präsident des Handwerker- und Gewerbevereins Wädenswil heisst mit grosser Wahrscheinlichkeit Claudio Kägi. Der Inhaber und Geschäftsführer des lokalen Sanitär- und Heizungsbetriebs Kägi + Co hat sich bereits Ziele gesetzt. Zum Beispiel möchte er die Gespräche mit dem Wädenswiler Stadtrat wieder aufnehmen. Und im Vorstand soll die Arbeit gleichmässiger verteilt werden.

Claudio Kägi, Sie haben sich entschieden, sich für das Präsidium des HGV zur Verfügung zu stellen. Weshalb?
Der Handwerker- und Gewerbeverein liegt mir sehr am Herzen. Ich wurde im Vorfeld einige Male angefragt, ob ich dieses Amt übernehmen würde. Interessiert hat es mich immer, nur bin ich privat und geschäftlich sehr eingespannt. Ich habe zwei kleine Kinder und möchte mir genügend Zeit für sie und meine Frau haben nehmen. Die Familie ist mir sehr wichtig. Zudem führe ich unseren Familienbetrieb «Kägi + Co» in der 3. Generation und bin ebenfalls Präsident unserer Sektion im Berufs-Verband «suissetec».

Trotzdem haben Sie schliesslich Ja gesagt. Welche Argumente haben Sie überzeugt?
Ich habe viele Gespräche geführt, auch mit ehemaligen Präsidenten und Vorstands-Mitgliedern des HGV. Ich glaube, wenn wir uns im Vorstand gut organisieren, ist die Belastung für mich überschaubar. Ich habe auch bereits an einigen Vorstandssitzungen teilgenommen und habe positive Signale erhalten.

Das heisst?
Dass wir uns die Arbeit mehr aufteilen werden als es bisher der Fall war. Der Präsident muss ja nicht alles alleine übernehmen. Dass man die Aufgaben gut auf verschiedene Schultern verteilen kann, hat sich in den letzten Monaten gezeigt, in denen der Vorstand ohne Präsidentin oder Präsident agieren musste. Dies ist seit dem Rücktritt von Thomas Kellersberger im März der Fall.

Um welche Arbeit geht es vor allem?
Die Präsenz an den Anlässen der regionalen und kantonalen Gewerbeverbände oder der regionalen Unternehmervereinigungen zum Beispiel. Wenn die Kommunikation innerhalb des Vorstandes stimmt und die Informationen fliessen, kann man dies gut aufteilen. Kommen wir nochmals auf Ihre Motivation zurück.

Weshalb ist Ihnen der Zusammenschluss der lokalen Gewerblerinnen und Gewerbler in einem Verein so wichtig?
Im Wädenswiler Gewerbe schaut man zu einander und unterstützt sich gegenseitig. Das ist eine grosse Stärke, die wir unbedingt bewahren müssen. Zudem lebt dieser Verein, was ich sehr schön finde. Man kennt sich, hat immer wieder mit den gleichen Menschen zu tun und engagiert sich gemeinsam, damit die Wädenswiler Aufträge wenn möglich auch in Wädenswil umgesetzt werden können. Das ist eine wichtige Sache, für die ich mich gerne einsetze. Ausserdem schätze ich den regen Austausch unter den HGV-Mitgliedern sehr.

Was würden Sie als HGV-Präsident gerne
ändern oder anpacken?

Ändern ist glaub ich das falsche Wort. Ich finde es wichtig, dass die Mitglieder möglichst viel profitieren können und zufrieden sind. Davon lebt der Verein. Es ist in diesem Bereich ja schon einiges gegangen. Zum Beispiel mit dem Wadin-Taler, der in der Corona-Zeit eingeführt wurde. Das war eine gelungene Aktion.

Konkrete Pläne haben Sie noch keine?
In den letzten Jahren hat es zwischen dem HGV und dem Wädenswiler Stadtrat nicht mehr so harmoniert wie in früheren Zeiten. Ich fände es schön, wenn die Gespräche wieder aufgenommen werden und wir uns wieder annähern könnten. Der Austausch zwischen Gewerbe und Politik ist mir ein Anliegen.

Damit das alles klappt, müssen Sie im März 2025 an der GV von den HGV-Mitgliedern gewählt werden. Was haben Sie bisher für Rückmeldungen erhalten auf Ihre Kandidatur?
Von denjenigen, die es schon erfahren haben, zum Glück sehr positive. Das freut mich natürlich. Der Zürcher Gewerbeverband hat mich sogar schon schriftlich willkommen geheissen. Dafür ist es zwar noch etwas früh, aber ich bin zuversichtlich, dass ich an der GV die nötigen Stimmen erhalte. An der GV treten zwei bisherige Vorstandsmitglieder zurück. Reto Schärer, welcher die Anlässe organisiert, und Kassier Thomas Kellerhals. Gibt es für diese beiden Vakanzen auch schon Kandidatinnen oder Kandidaten? Es sind gewisse Personen im Gespräch, Namen kann ich aber leider noch keine nennen.