IN WÄDENSWIL WERDEN HUNDERTE VON NEUEN WOHNUNGEN GEBAUT

Wädenswil wächst. Ende 2024 lebten rund 25 800 Menschen in der Stadt. Damit liegt Wädenswil im oberen Bereich der Prognose aus dem städtischen Richtplan 2017. Dieser hat für das Jahr 2030 zwischen 25 650 und 29 000 Einwohnerinnen und Einwohner vorausgesagt. Der Bevölkerungszuwachs wirkt sich auf das Immobilienangebot aus. Wohnraum ist und bleibt heiss begehrt – und ist knapp. Wer eine Wohnung sucht, insbesondere eine günstige, braucht Geduld, ein gutes Netzwerk oder schlicht Glück. Doch es gibt Hoffnung: In den nächsten Jahren entstehen in neuen privaten Überbauungen im Zentrum und in der Au über 600 neue Wohnungen.

Wohnungsbau auf Hochtouren
Der «AuPark» auf dem ehemaligen Alcatel-Gelände bringt rund 300 neue Wohnungen. Auch im Stadtzentrum tut sich einiges: Auf dem MEWA-Areal an der Zugerstrasse entstehen rund 150 Wohnungen, das Projekt «di alt Fabrik» bringt weitere 100 Einheiten. Rund 40 zusätzliche Wohnungen sind im Ersatzneubau von Coop und ZKB geplant. Besonders bemerkenswert: Viele dieser Wohnungen sind bereits stark nachgefragt, obwohl die eigentliche Vermarktung noch gar nicht begonnen hat. «Das Interesse ist sehr gross. Ich führe bereits eine recht lange Interessentenliste», sagt zum Beispiel Christof Diener, Bauherrenvertreter beim MEWA-Projekt. Ein Teil der rund 600 Wohnungen wird im sogenannten «preisgünstigen Segment» angesiedelt sein. Im AuPark bedeutet das beispielsweise einen Mietpreis von CHF 2140.– für eine 3,5-Zimmer-Wohnung. 

Von den 58 preisgünstigen Mietwohnungen sind noch ganz wenige verfügbar. Nur wer klar definierte Kriterien erfüllt, hat die Chance, eine dieser Wohnungen zu bekommen.

Urban, mit Gewerbe und Wohnungen. So wird das neue MEWA-Areal aussehen.

Neues Leben fürs Mewa-Areal
An der Zugerstrasse entsteht eines der grössten Wohnbauprojekte der nächsten Jahre. Auf dem rund 17'000 Quadratmeter grossen Areal der ehemaligen Metallwarenfabrik Mewa werden zehn Neubauten mit insgesamt 160 Wohnungen und Gewerberäumen gebaut.

Hinter dem Projekt stehen drei Bauherrschaften: die Blattmann Metallwarenfabrik AG, die Stadt Wädenswil sowie ein privates Baukonsortium. Die geplanten Wohnungen reichen von 2,5-Zimmer-Einheiten bis hin zu 5,5-Zimmer-Wohnungen. Seit Anfang April liegt die rechtsgültige Baubewilligung vor. Die Planerinnen und Planer arbeiten nun mit Hochdruck an der Umsetzung.

Die ersten baulichen Massnahmen starten voraussichtlich im vierten Quartal 2025 mit dem Rückbau der bestehenden Wohnhäuser an der Büelenstrasse und am Büelenweg. Der Abriss der markanten Fabrikgebäude an der Zugerstrasse ist auf Anfang 2026 terminiert. Die ersten Wohnungen sollen 2027 bezugsbereit sein.

Das Interesse an den neuen Wohnungen ist gross, es existiert bereits eine lange Liste von Interessenten. «Für verbindliche Verträge ist jedoch noch zu früh», sagt Bauherrenvertreter Christof Diener. 

Auch die Vermarktung der geplanten Gewerbeflächen kommt nun in Fahrt. Insbesondere die imposante Mewa-Halle steht im Zentrum der Vermietung. «Sie ist in vielen Aspekten einzigartig – aber genau das macht die Vermarktung auch anspruchsvoll», erklärt Diener. Ein 360°-VR-Rundgang soll ab Herbst Interessierten einen besseren Raumeindruck vermitteln.

Die Baubewilligung liegt vor. Fünf neue Gebäude entstehen auf dem Areal der alten Fabrik. 

AuPark: Erste Wohnungen ab Herbst 2025 bezugsbereit
Auf dem früheren Alcatel-Areal in der Au entsteht derzeit eine der grössten Wohnüberbauungen Wädenswils: der AuPark. Rund zwei Jahre nach dem Start der Bauarbeiten befindet sich das Projekt im Zeitplan. Die Rohbauarbeiten sind weit fortgeschritten – mittlerweile haben die meisten Gebäude ihre endgültige Höhe erreicht.

Im Herbst 2025 sollen die ersten Mietwohnungen bezugsbereit sein. Bis Sommer 2026 folgen die Eigentumswohnungen. Insgesamt entstehen auf dem rund 43 000 Quadratmeter grossen Areal rund 300 Wohnungen – davon etwa 190 zur Miete und 110 im Stockwerkeigentum. 20 Prozent der Wohnfläche sind gemäss Gestaltungsplan dauerhaft im preisgünstigen Segment angesiedelt.

Der Wohnungsmix wurde im Verlauf der Planung nochmals leicht angepasst und umfasst heute Einheiten von 2,5- bis 5,5-Zimmern. 

Das Herzstück der neuen Überbauung wird ein öffentlich zugänglicher Park in der Mitte des Areals sein. Trotz der aktuell noch wuchtig wirkenden Rohbauten betonen die Projektverantwortlichen, dass das künftige Gesamtbild ausgewogen und durchgrünt sein werde. Die Kombination aus Wohnungen, Parkflächen und geplanten Gewerbenutzungen soll ein lebendiges neues Wohnquartier schaffen, das sich gut in die Umgebung einfügt.

Die 300 Wohnungen im neuen AuPark werden auf fünf verschiedene Mehrfamilienhäuser verteilt.

«Di alt Fabrik»: Wohnen im Herzen von Wädenswil
Dem Areal des Einkaufszentrums «di alt Fabrik» mitten in Wädenswil steht ein grosser Wandel bevor. Die Gessner AG als Eigentümerin hat gemeinsam mit dem lokalen Architekturbüro Hotz Partner AG SIA ein zukunftsweisendes Projekt entwickelt. Geplant sind fünf Neubauten mit rund 100 modernen Wohnungen für den Mittelstand sowie grosszügigen Gewerbeflächen im Erdgeschoss.

Die Wohnungen entstehen mehrheitlich in den Obergeschossen und umfassen überwiegend 2,5- und 3,5-Zimmer-Grundrisse. «Gerade kleinere Wohnungen an zentraler Lage sind sehr gefragt – insbesondere bei Paaren, Senioren und Singles», sagt Damian Isler, Delegierter des Verwaltungsrats der Gessner AG. Ergänzt wird das Angebot durch einige 1,5- und 4,5-Zimmer-Wohnungen.

Im Erdgeschoss entstehen rund 1400 Quadratmeter neue Gewerbefläche. Eine grosszügige Tiefgarage stellt sicher, dass auch künftig genügend Parkplätze zur Verfügung stehen.

Das Einkaufszentrum bleibt während der gesamten Bauzeit geöffnet. Lediglich kleinere Umbauarbeiten sind notwendig – etwa für den neuen Mieter Denner, der voraussichtlich im Dezember dieses Jahres eröffnet. Bereits in diesem Monat beginnen die Arbeiten am neuen Warenlift, der künftig für reibungslose Logistik sorgen soll.

In der Mitte gibt es einen öffentlichen Park.

Neubau von Coop und ZKB durch Rekurs verzögert
Im Zentrum von Wädenswil hat der geplante Ersatzneubau für den Grossverteiler Coop und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) grünes Licht vom Baurekursgericht erhalten. Dieses wies kürzlich drei gegen das Projekt eingereichte Rekurse ab – bis auf ein Detail. Die Bagger können trotzdem noch nicht auffahren. Ein Rekurrent will seine Forderung offenbar bis ans Bundesgericht weiterziehen. Damit verzögert sich der Bau weiter. 

Das Projekt liegt an prominenter Lage zwischen Zugerstrasse und Poststrasse. Neben den Flächen für den Grossverteiler und die Bank sind auch Gewerberäume, knapp 40 Wohnungen und eine Tiefgarage vorgesehen. Das Projekt basiert auf einem Gestaltungsplan, der zuvor bereits vom Gemeinderat genehmigt wurde.

Ein zentrales Element ist der neu gestaltete Hirschenplatz an der Ecke Zugerstrasse/Florhofstrasse. Der Platz soll einladender werden und der Bevölkerung künftig Sitzgelegenheiten und einen grünen, offen zugänglichen Aussenraum bieten – auch im rückwärtigen Bereich der Neubauten. 

Der neue Coop im Zentrum soll dereinst so aussehen.