AUSBILDUNG IM RAU FÜR FLÜCHTLINGE

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AUSBILDUNG IM RAU FÜR FLÜCHTLINGE

Das RAU Regionale Ausbildungszentrum Au bildet rund 70 Lernende pro Jahr in den Berufsfeldern Mechanik, Automation, Elektronik, Konstruktion, Informatik und Wirtschaft aus.

Markus Bättig, Stv. Geschäftsführer, Leiter MEM-Berufe

Zurzeit absolvieren drei Lernende aus Afghanistan ihre Ausbildung im RAU. Sie kamen als Flüchtlinge vor einigen Jahren über Syrien in die Schweiz.

Alle drei Lernenden gehören zu den Besten in den jeweiligen Gruppen. Sie zeichnen sich durch sehr gute Handfertigkeiten aus und verfügen in der Praxis über ein sehr gutes fachliches Verständnis. Ihre Aufträge führen sie sehr zielorientiert aus. Alle drei haben schnell ihren Platz im Team gefunden und sind gut integriert. Sie legen Wert auf Pünktlichkeit, sind sehr hilfsbereit und packen mit an.

Herausfordernd für beide Seiten ist sicherlich die deutsche Sprache, vor allem im mündlichen Austausch. Hier gibt es Lernbedarf, damit sie die Berufsfachschule erfolgreich absolvieren können.

Interview mit den Lernenden Zaki, Produktionsmechaniker EFZ und Sher, Mechanikpraktiker EBA:

Weshalb hast du dich für einen handwerklichen Beruf entschieden?

Sher: Zwischen 2007 und 2015 führte ich verschiedene Tätigkeiten in Afghanistan und Pakistan aus. Zuerst arbeitete ich als Schneider und merkte, dass ich handwerklich talentiert bin. Eigentlich wollte ich hier in der Schweiz eine Lehre als Schneider absolvieren, leider fand ich keine Lehrstelle. Jedoch interessierte ich mich immer für die Mechanik und arbeitete in Pakistan auch als Fahrrad-Reparateur.

Zaki: Ich arbeitete in Pakistan und im Iran als Handwerker. In Pakistan war ich ein Teppichleger und im Iran Fassadenbauer und Plattenleger. Weil ich schon früher solche Arbeiten ausführte, entschied ich mich für einen handwerklichen Beruf.

Interessierten dich auch andere Berufe?

Sher: Schneider, zuerst wollte ich lieber als Schneider arbeiten, weil ich mich bei diesen Tätigkeiten auskenne.

Zaki: Ich schnupperte in verschiedenen Berufen. Als Gipser und im Detailhandel habe ich mich auch beworben, mich danach jedoch für einen mechanischen Beruf entschieden.

Wie wurdest du im RAU vom Team aufgenommen?

Sher: Ich mag es, im Team zu arbeiten. Ich bin stets nett und hilfsbereit zu anderen. Das Team ist ebenfalls nett zu mir. Wenn ich mal Hilfe benötige, melde ich mich und erhalte die Unterstützung.

Zaki: Ich finde das Team toll. Wenn ich mal Hilfe benötige, erhalte ich diese sofort. Ich arbeite deshalb auch gerne im RAU. Etwas Negatives fällt mir gerade nicht ein.

Was gefällt dir an der Arbeit?

Sher: Am liebsten arbeite ich an den Maschinen. Am Computer erledige ich auch mit verschiedenen Programmen meine Arbeiten.

Zaki: Ich mag es, wenn ich einen Auftrag erhalte und diesen erfolgreich abschliessen kann.

Wie fühlst du dich in der Berufsfachschule?

Sher: Ich finde die Schule ganz normal und nicht allzu schwierig. Schultage sind schön und ich verstehe auch den Stoff. Das ist kein Problem für mich.

Zaki: In der Schule werde ich gefordert, komme aber damit klar. Eine Herausforderung ist manchmal das Verstehen der Sprache.

Was sind deine Ziele?

Sher: Mein Ziel ist es, die Lehre erfolgreich abzuschliessen und danach in der Schweiz zu arbeiten und eine eigene Wohnung zu haben. Ich würde gerne mein Leben hier weiterführen.

Zaki: Ich würde ebenfalls gerne meine Lehre abschliessen und anschliessend eine Arbeitsstelle finden. Mein Ziel ist es, vielleicht in 10 Jahren, zurück nach Pakistan zu meiner Familie zu ziehen.

RAU Regionales Ausbildungszentrum Au
Seestrasse 317
8804 Au ZH
Tel. 044 782 68 88
info@r-au.ch
www.r-au.ch